TSV Berg - SV Oberzell

Sburlea-Verletzung überschattet Derby

Mit 7:0 (2:0) fegte der TSV Berg am Freitagabend im Lokalderby über den SV Oberzell hinweg. Ein Spektakel, welches aber einen ganz faden Beigeschmack trug: Denn eine Verletzung von Sabrin Sburlea und eine 30-minütige Spielunterbrechung in der ersten Halbzeit ließen die Gemüter hochkochen. Eine erste Entwarnung gibt es aber bereits.

📷 Foto: Jens Kuntzemüller

Es lief die 39. Minute, als Sabrin Sburlea auf dem linken Flügel Gegenspieler Daniel Wellhäuser überlief. Dieser - bereits ohne Chance auf den Ball - setzte dennoch zum Tackling an, traf den Berger Stürmer in vollem Lauf in der Luft am Fuß. Sburlea strauchelte, setzte falsch auf und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen. Schnell war allen klar, dass sich der Rumäne schwer verletzt hatte. Es folgte eine Rudelbildung mit zwei Platzverweisen: Wellhäuser sah für sein grobes Foul ebenso Rot wie der auf der Bank sitzende Andreas Frick, der nach dem Tackling auf das Spielfeld eilte und dem Oberzeller Verteidiger seine Meinung offen kundtat. „Ich finde es sehr schade, dass solche Fouls zustande kommen. Wir müssen diese leider sehr oft hinnehmen. Das hat nichts mit Kurzschlusshandlung zu tun. Wenn man merkt, dass ein Gegner bereits vorbei ist und in solchen Situationen oft nicht mal eine Gefahr besteht, muss man nicht mehr so draufgehen“, fand Cheftrainer Oliver Ofentausek deutliche Worte. Denn zu diesem Zeitpunkt waren die Weichen bereits auf Sieg gestellt. Arne Kittel (4.) und der eingewechselte Silvio Battaglia (30.) hatten den Spielstand bereits auf 2:0 gestellt. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gezeigt, den Ball gut in den eigenen Reihen laufen lassen und Oberzell nur sehr wenig Angriffspunkte ermöglicht“, so der Berger Cheftrainer. Nach einer 30-minütigen Spielunterbrechung, in der ein Krankenwagen aufs Spielfeld fahren musste, um den Berger Stürmer sicher abzutransportieren, ging es noch fünf Minuten weiter und dann in die Pause. 

Nach dem Seitenwechsel war die Berger Marschrichtung klar ersichtlich: „Jetzt erst Recht!“ und „Wir spielen jetzt für Sabrin!“ hörte man die Rot-Weißen sich gegenseitig hochpushen. Und es sollte ein Spektakel werden: Mit einem Mann mehr fegte der TSV Berg im zweiten Durchgang über den Lokalkontrahenten hinweg. Silvio Battaglia per Strafstoß (55.), Moritz Fäßler (60.), Andreas Kalteis (80.), David Brielmayer (84.) und Jonas Schuler (87.) schraubten gegen überforderte Gäste das Ergebnis nach oben. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie haben Charakter und Spielfreude gezeigt“, resümierte Ofentausek. „Ebenfalls lobend erwähnen müssen wir den Schiedsrichter, der in dieser hektischen Situation einen kühlen Kopf behalten und großes Verständnis gezeigt hat. Daniel hat sich bei uns am Tag darauf schriftlich entschuldigt, wir haben seine Entschuldigung angenommen.“ Und bei Sburlea gab es gegen jedweder Erwartung am Freitagabend doch noch Entwarnung: Es sei kein Knochen gebrochen, eine genaue Diagnose, wie schwer und was er sich verletzt hat, wird im Laufe der Woche gestellt werden. 

SV Oberzell

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