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📋 ERSTE 📅 Donnerstag, 12.08.2021

Personaldecke wird dĂŒnner - Pensum bleibt

Nach der kurzfristigen Pokalspiel-Absage herrscht langsam Gewissheit: Vier Spieler der ersten Mannschaft des TSV Berg befinden sich im Nachhinein als Corona-positiv bestÀtigt seit Montag mit leichten Symptomen in hÀuslicher QuarantÀne. Hinzu kommen zwei weitere Spieler, die aufgrund eines Kontakts zu einer infizierten Person am Arbeitsplatz trotz Negativ-Testung sicherheitshalber ebenfalls in QuarantÀne sind. Das hohe Pensum an zu investierender Zeit bleibt!



„Der Aufwand, der derzeit zu leisten ist, ist immens“, beschreiben Cheftrainer Oliver Ofentausek und Teammanagerin Tanja Thomas die derzeitige Situation. „Die Telefone stehen einfach nicht still. Wir wollen uns nicht ausmalen, was wĂ€re, wenn wir derzeit nicht beide glĂŒcklicherweise im Urlaub wĂ€ren.“ Neben der Organisation und stetigen DurchfĂŒhrung des Hygienekonzepts, den zeitgleich bis vorgestern Abend ablaufenden Vorbereitungen fĂŒr das abgesetzte Pokalspiel stehen nun nach der Absage weiterhin der stetige Kontakt zum Verband, dem kommenden Gegner und dem Gesundheitsamt sowie der Mannschaft und der Presse auf der Tagesordnung. Ebenso werden weitere tĂ€gliche Testungen der Mannschaft organisiert, um Sicherheit fĂŒr das am Samstag geplante AuswĂ€rtsspiel beim FC Holzhausen zu gewinnen. „Mit dem Mannschaftsbus werden wir nicht anreisen“, so Ofentausek. „Mir fehlen jetzt schon auf einen Schlag sechs Spieler, hinzu kommen angeschlagene.“ Denn sollte ein weiterer Fall im Zusammenhang mit dem AuswĂ€rtsspiel folgen, mĂŒsse sonst bei einer gemeinsamen An- und Abreise im Bus wohl das gesamte Team in QuarantĂ€ne laut Vorgaben. Ein Nachholtermin fĂŒr das Pokalspiel steht nun auch fest: Dieses soll am Mittwoch, 25. August, um 17.15 Uhr nachgeholt werden.

 

„Wir stehen voll hinter der Entscheidung des WFV, das will ich noch einmal klarstellen“, erklĂ€rt Jens KuntzemĂŒller, Bereichsleiter Kommunikation & Marketing. „Der Schutz und die Gesundheit gehen immer vor, deshalb war die Entscheidung der Absetzung auch richtig. Wir wollen Fußball spielen und der Verband will, dass Fußball gespielt wird. Er hat schnell reagiert und sich fĂŒr eine Spielabsetzung entschieden, um zu schĂŒtzen. Das ist gut. Beachtet man das vergangene Szenario, sind nur Einzelfallentscheidungen wie am Dienstag, bei denen das Event kurz bevorsteht und bestehende, kommunizierte Regularien eine SpieldurchfĂŒhrung zulassen wĂŒrden, meiner Meinung nach nicht zielfĂŒhrend. Wir brauchen Aktion und keine Reaktion. Es muss klare Leitlinien geben – egal ob bei Amateuren, Vertragsamateuren oder Jugendlichen –, nach denen schnell auch von Vereinsseite entschieden werden kann, ob eine Partie durchfĂŒhrbar ist oder nicht.“ NatĂŒrlich sei das ein Wunschdenken, weil es in Konflikt mit einer reibungslosen Austragung der Saison stehe und schwer zu kontrollierende Grauzonen erzeuge. KuntzemĂŒller: „Recht machen kann man es derzeit leider nie allen. Wir mĂŒssen aber den Aufwand im Ehrenamt nachhaltig geringhalten, denn die operativen Aufgaben werden nicht weniger und da kann ein Tag schon helfen, vor allem wenn Spielvorbereitung und die Aufarbeitung von Corona-VerdachtsfĂ€llen zweigleisig fahren mĂŒssen. Das Ehrenamt ist die Basis unserer Vereinskultur und diese mĂŒssen wir schĂŒtzen und pflegen. Einen gezielten Corona-Beauftragten wie in Unternehmen gibt es einfach in den meisten FĂ€llen nicht, die Arbeit ist oft auf mehrere Schultern verteilt. Und dadurch sind Kommunikationskonflikte vorprogrammiert.“ Dieses Pensum sei bei mehreren FĂ€llen ĂŒber eine volle Saison nicht leistbar und demotivierend. Ofentausek: „Ich wĂŒnsche das keinem unserer Gegner oder einem anderen Verein. Wenn wir hier in der vierten Welle keine Routine reinbekommen, sehe ich schwarz fĂŒr den Spielbetrieb, vor allem da die Termine aufgrund der LigagrĂ¶ĂŸen eng getaktet sind. Das werden nicht die letzten FĂ€lle im Amateurfußball gewesen sein.“ Eine Sicherheit fĂŒr Samstag gibt es auch noch nicht hundertprozentig. Thomas: „Wir wollen spielen, aber derzeit arbeiten wir nur das Organisatorische ab, eine Planung ist Stand jetzt nur schwer möglich.“